Pferdeausbildung

Jedes Pferd hat seine eigene Persönlichkeit und hat auch in der Ausbildung individuelle psychische und physische Bedürfnisse. Diese gilt es für uns herauszufinden und das Training darauf abzustimmen. Je nach Alter, Charakter, Ausbildungsstand, Problemen und Anatomie des Pferdes, sowie Zielen des Besitzers entwickeln wir einen individuellen, abwechslungsreichen Ausbildungsplan für das Pferd.

Die Pferdeausbildung kann sich vom Umgang mit dem Pferd, über Bodenarbeit, Handarbeit, Gelassenheitstraining, Longieren, Anreiten bis zum Reiten erstrecken.  Die klassische Grundlagen gelten für uns als unantastbare Grundlage. So werden junge Pferde immer zuerst vom Boden  mit Kappzaum gearbeitet und schonend an ihre weiteren Aufgaben herangeführt. 

Da letztendlich Pferd und Besitzer als Team funktionieren sollen, binden wir den Besitzer in das Training mit ein.

Wir widmen uns besonders gern:

  1. der altersgemäßen, schonenden Grundausbildung junger Pferde, (Beritt ab 4 Jahren)
  2. dem Wiederaufbau/Reha von Pferden, 
  3. „Korrektur- und Problempferden“,
  4. der begleitenden Ausbildung als Unterstützung für den Besitzer oder auch
  5. der langfristigen Ausbildung der Pferde und Besitzer.

Als Trainer, Bereiter und Pädagogen bilden wir uns ständig in Schulungen und Lehrgängen weiter (siehe Team). Außerdem haben wir ein breites Netzwerk an Partnern aufgebaut, denn oft kann es nötig sein körperliche oder gesundheitliche Probleme des Pferdes vor dem Training auszuschließen oder zu beheben. Bei Bedarf vermitteln wir gern an Experten in den Bereichen Pferdemedizin, Pferdephysiotherapie- und Osteopathie, Hufbearbeitung- und Orthopädie, Sattel und Equipment uvm.

Beispiele: Emmi

Die Stute Emmi war 2018 (damals 4-jährig) für vier Monate zur Grundausbildung bei uns. Schonend haben wir begonnen sie mit allem nötigen vertraut zu machen.

Am Ende der Ausbildung konnte ihre Besitzerin mit ihr die ersten tollen Runden, auch schon im Gelände, drehen. Annett und Emmi haben uns auch 2019 und 2020 wieder besucht, um die Ausbildung weiter zu festigen.

Emmi 2018 beim Gelassenheitstraining
Annett mit Emmi nach der Grundausbildung

Emmi 2018 die ersten Male mit Sattel
Emmi 2019 bei der Handarbeit
Emmi 2020 in Konterstellung auf dem Zirkel

Loris

Der Murgese Loris kam im Herbst 2018, 3-jährig, zur Grundausbildung zu uns. Vorerst mussten wir seinen Gesundheitszustand (Fütterung, Hufe usw.) verbessern, bevor das Training beginnen konnte. Nach nun 1,5 Jahren ist er super fit und munter und hat die Grundausbildung als Reitpferd absolviert. Die Besitzerin Katja hat während der Ausbildung des Pferdes sehr viel mit trainiert und lässt sich und ihr Pferd weiter bei uns ausbilden.

Loris bei seiner Ankunft Herbst 2018 in schlechtem Zustand

Loris einige Monate später beim Anreiten
Loris 2020 bei der Schrittarbeit

"Problempferde"

Im Umgang mit dem Pferd können sich Probleme einschleichen, die man selbst nicht mehr lösen kann. Ein körperliches oder seelisches Problem des Pferdes könnte vorliegen oder der Besitzer ist noch nicht in der Lage dem Pferd die nötige Klarheit, Ruhe, Respekt und Vertrauen zu vermitteln. Eigentlich gibt es in diesem Sinne keine "Problempferde", sondern eher Pferde mit Problemen.

Der Umgang für den Besitzer wird ggf. gefährlich, es kommt zu Unfällen oder alltägliche Situationen werden zur unlösbaren Herausforderung, die extrem nervenaufreibend sind. Das Pferd ist z.B. immer nervös, lässt sich nicht verladen, schlägt, beißt oder zeigt ander unerwüschte Verhaltensweisen. Ursachen können sehr vielfältig sein; unpassendes Equipment, Angst, Stress, Frustration, körperliche Beschwerden uvm.

Für uns gilt es hier zunächst das Pferd und seinen Charakter genau kennenzulernen und das Training darauf abzustimmen. Ein langer Weg mit kleinen, schonenden Trainingsschritten ist wichtig. Oft ist es sinnvoll ander Experten wie Tierärtze, Physiotherapeuten, Dentisten, Sattler u.ä. in die Behandlung einzubeziehen, um Probleme ganzheitlich zu lösen. Auch die Änderungen der Haltungs-und Fütterungsbedingungen spielen oft eine Rolle. Langwierige "Problemfälle" nehmen wir deshalb vorrangig bei uns auf der Anlage auf.

 

Ablauf

Analyse Ist-Zustand: Wir analysieren gemeinsam die Probleme und schauen uns das Pferd und seine Probleme an. Ggf. klären wir andere Ursachen der Probleme mit Tierärtzen, Physiotehrapeuten u.ä.

Trainingsplan: Wir erstellen eine Fahrpaln für das Training und die Ziele.

Training: Wir arbeiten mit ihrem Pferd zunächst selbst. Bodenarbeit, Longe, Anhänger, Gelände, Satteln, Hufe geben kann Teil des Trainings sein. Dies hängt von dem Problemen und deinen Zielen ab.

Später arbeiten wir gemeinsam mit dir und dem Pferd, so dass du lernen kannst die Situationen zu meistern und klar zu kommunizieren.Deine eigene Persönlichkeit und die Analyse eigener Probleme wie Auftreten, Selbstsicherheit, Ruhe und Vertrauen können hier thematisiert werden.

Follow-up: Gern begleiten wir dich und dein Pferd langfristig, um eure Erfolge zu festigen. Dies kann bei dir oder bei uns auf der Anlage geschehen.

Beispiele

Tigue

Der 7-Jährige Connemarawallach Tigue wurde als Familienpony gekauft und begann leider nach wenigen Monaten im neuen Zuhause zu treten und sich nur noch schlecht anfassen zu lassen.

4 Monate war  er zur Ausbildung bei uns. Wir arbeiteten zunächst vom Boden aus an Respekt und Vertrauen, mentaler und physischer Losgelassenheit. Nach kurzer Zeit konnte man ihn wieder anfassen und das Hufe geben klappte auch ohne treten. Im weiteren Trainingsverlauf haben wir ihn wieder geritten und die Familie in die Arbeit.

 

Albert

Der Warmblutwallach Albert kam mit vielen Baustellen zu uns. Die Besitzer wollten ihm eine bessere Haltung ermöglichen, damit es ihm besser geht.

Sein Fütterungszustand war schlecht, er hatte Probleme mit den Hufen sowie dem Bewegungsapparat und der Muskulatur.

Zunächst durfte Albert in der Herde ankommen, Heu ad libitum genießen und bekam Huforthopädische Behandlungen sowie einen Kunsstoffbeschlag.

Schonend haben wir ihm lange vom Boden aus gearbeitet um den Bewegsungsapparat zu unterstützen, Muskulatur aufzubauen, Seine verkrampfte Haltung und seine extreme Schiefe zu korrigieren. Nach vielen Monaten Training ist aus ihm ein sehr fitter Kerl geworden, der sich super reiten lässt.

Beispiele

Franki

Der Tinkerwallach Franki kam mit einigen Problemchen zu uns. Franki hatte gelernt an der Longe gezielt zu treten, beim Reiten zu buckeln, da er sehr auf der Vorhand lief und der Umgang für die Besitzerin war geprägt von Angst und Unsicherheit. An Reiten war vorerst nicht zu denken.Nach der Anlayse stand fest, dass wir zunächst den Fütterungszustand von Franki verbessern mussten. Erst dann war an weiteres Training zu denken. Franki musste Grenzen und Regeln neu kennenlernen und die Beziehung zum Menschen musste wieder gestärkt werden. Regelmäßige Boden, Hand-, und Longenarbeit  war notwendig. Erst dann konnte die Besitzern wieder einbezogen werden.

Zur Vorbereitung auf das Reiten musste der Sattel und weiteres Equipment getauscht werden. Mit schonender Gymnastik wurde Franki wieder aufgebaut. Er war mehrere Monate in Vollberitt und hat sich seither sehr verbessert. Auch die Besitzerin hat wieder Spaß am Reiten.